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Aufstehen, Luft holen, weitergehen: Die Outdoor-Saison 2023

Im Spitzensport geht es um Hundertstelsekunden und Millimeter. Für das perfekte Rennen muss am Tag X alles zusammenpassen. Diese Saison tat es das nicht – im Gegenteil.

Die Ziele waren klar: Zur Schweizermeisterschaft Ende Juli peaken, mich für die Weltmeisterschaft in Budapest qualifizieren und dort auf internationalem Niveau performen. Auch einige Einsätze in der Diamond League waren geplant, unter anderem bei Weltklasse Zürich im heimischen Letzigrund.

Bis Mitte Juli ging auf dem Weg dahin alles glatt. Nach einem durchzogenen Saisonstart Ende Mai in Basel lief ich in Lausanne mit 50.31 allmählich näher an die angestrebte 49er-Zeit. Einige Tage danach, gut eine Woche vor der Schweizermeisterschaft, knickte ich im Training allerdings unglücklich um. Mit einer Fussverletzung fiel ich zwei Wochen aus und meine SM-Teilnahme damit ins Wasser. So steht meine Saisonbestleistung noch immer über bei 50 Sekunden – zu wenig für eine WM-Qualifikation.

Unterdessen ist mein Fuss wieder komplett ausgeheilt. Auch die Patellasehne im Knie verursacht keine Beschwerden mehr. Daher starte ich Mitte September in Thun zum letzten Rennen dieser Outdoor-Saison. Dieses abschliessende Rennen ist mir besonders wichtig, da ich damit in die Vorbereitung des nächsten Wettkampfjahres starte. Ein Erfolgserlebnis in Thun soll diese verkorkste Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen.

Bald darauf plane ich, in Kairo eine Woche Ferien zu machen. Es ist Jahre her, seit ich letztmals eine ganze Woche weg vom Fenster war. Ich freue mich auf diese Tage der puren Erholung, um mir die nötige körperliche und mentale Frische zurückzuholen. Ein To-do gibt es allerdings in Kairo: Vor Ort organisiere ich meine nächsten Trainingslager auf dem Gelände der American University. So bin ich gerüstet für die Vorbereitung einer weiteren, hoffentlich erfolgreichen Wettkampfsaison.